„Stunde der Gartenvögel“: Rückgang bei Mauerseglern und Mehlschwalben

Rauchschwalbe, Foto: Christoph Moning
Rauchschwalbe, Foto: Christoph Moning

Mehlschwalbe und Mauersegler nehmen ab: Das Endergebnis der 19. „Stunde der Gartenvögel“ bewahrheitet leider die bereits veröffentlichten Zwischenergebnisse Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmach-Aktion neben der „Stunde der Wintervögel“. Bedauerlicherweise zeigen die Ergebnisse mehr als deutlich, dass der starke Abwärtstrend bei den gebäudebrütenden Insektenfressern ungebremst voranschreitet. Sichtungen von Mauerseglern gingen in Südost-Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent, in ganz Deutschland sogar um 37 Prozent zurück. Auch Mehlschwalben meldeten die Teilnehmenden seltener: Sie wurden bei uns um 19 Prozent weniger gesichtet als noch im Jahr 2022. In ganz Deutschland ist ein Rückgang von 22 Prozent zu verzeichnen.

 

 

 

Vermutlich hänge der Rückgang der Gebäudebrüter mit fehlenden Nist- und Brutmöglichkeiten aufgrund von nicht-vogelfreundlichen Gebäudesanierungen zusammen. Auch das Insektensterben leiste seinen Beitrag, betont Beims. Der NABU appelliert daher dringend: Alle Hausbesitzende können die Arten unterstützen, indem sie die Tiere willkommen heißen und entsprechende Nistmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Für ihren Einsatz für mehr Vogelschutz können sich Beteiligte mit der NABU-Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ auszeichnen lassen.

 

 

 

Besser sehen hingegen die Zahlen bei den Meisen- und Finkenarten aus. Sie wurden am diesjährigen Zählwochenende bundesweit häufiger gesichtet als 2022. Der Grund dafür kann das vergangene Mastjahr sein. Da es im Winter eine Große Fülle an Baumfrüchten gab, konnten wahrscheinlich mehr Meisen und Finken als sonst den Strapazen des Winters standhalten. Dennoch scheinen leider einige Finkenarten, wie der Grünfink, im mehrjährigen Trend leicht abzunehmen. Dies zeigt auch das Ergebnis in Südost-Niedersachsen. Der Grünfink wurde in der Region 13 Prozent weniger gesichtet als im Vorjahr.

 

 

 

Rekordhalter in Niedersachsen ist ebenso wie im Vorjahr der Haussperling. Auch die Amsel nimmt wie im vergangenen Jahr auf dem Siegertreppchen Platz und belegt Rang zwei. Auf der dritten Stufe gab es im Vergleich zur letzten Zählung eine Platzverschiebung: Dieses Jahr konnte ihn die Kohlmeise ergattern. Der Star fällt auf den vierten Platz zurück, gefolgt von der Blaumeise, die, ebenso wie letztes Jahr, am fünfthäufigsten gesichtet wurde. Bundesweit zeigt sich die Top 5 identisch besetzt.
Auch in Südost-Niedersachsen belegt der Haussperling den Platz eins, gefolgt von vom Star, der Amsel, der Kohlmeise und der Blaumeise.

 

 

 

 

Deutschlandweit haben sich fast 59.000 Menschen an der „Stunde der Gartenvögel“ beteiligt und rund 1,3 Millionen Vögel aus über 40.000 Gärten und Parks gemeldet. Davon haben 806 Vogelfreunde und -freundinnen in Südost-Niedersachsen an der Aktion teilgenommen, und 19.582 Vögel gezählt.

Wir danken allen Teilnehmenden und freuen uns über das gemeinsame Naturerleben, um dabei zu helfen, den Zustand der Vogelpopulationen besser einzuschätzen!