Fit für den Winterschlaf?

Foto: Bernd Kunz
Foto: Bernd Kunz

 

Vielerorts sieht man derzeit Igel umherlaufen. Doch die aktiven Tiere sind in der Regel nicht orientierungslos, sondern befinden sich auf intensiver Nahrungssuche, um sich die notwendigen Reserven für den Winterschlaf anzufressen. Grundsätzlich gilt: Wer einen Igel findet, sollte ihn auf keinen Fall anfassen. Besonders spätgeborene Jungigel müssen im Oktober noch an Gewicht zulegen. Gar nicht so einfach, wenn das Nahrungsangebot in der Natur immer knapper wird. Deswegen sind die dämmerungs- und nachtaktiven Stacheltiere im Herbst auch manchmal tagsüber unterwegs.
Naturfreunde und -freundinnen können Igel im eigenen Garten unterstützen, indem sie diesen möglichst naturnahe gestalten. Elemente wie Hecken, Sträucher, Trockenmauern, artenreiche Wiesen sowie Laub- und Totholzhaufen bieten Igeln nicht nur die Möglichkeit ein geeignetes Winterquartier zu finden, sondern locken auch zahlreiche Käfer, Regenwürmer, Spinnen und Schnecken an. So wird der Tisch für den Igel reich gedeckt. Zusätzlich können temporäre Futter- und Wasserstellen eingerichtet werden. Oft kommen die Tiere regelmäßig abends zu bekannten Futterstellen. Doch hier ist Vorsicht geboten!
Auf keinen Fall dürfen Speisereste oder Obst gefüttert werden, auch Milch vertragen Igel absolut nicht. Es sollte qualitativ hochwertiges Katzenfutter mit hohem Fleischanteil genommen werden. Auch kurz angebratenes (niemals rohes), ungewürztes Rinderhackfleisch oder gestocktes Rührei können gefüttert werden. Um Krankheiten zu vermeiden, müssen Futterreste täglich entfernt, Schälchen gesäubert und das Wasser erneuert werden.

Wenn die Temperaturen um den Gefrierpunkt liegen, ziehen sich die Igel in den Winterschlaf zurück. Je nach Witterung dauert dieser etwa von November bis März. Es kann jedoch passieren, dass die Tiere in milden Wintern aufwachen und putzmunter umherlaufen.

Direkte Hilfe benötigen aufgewachte Winterigel nur bei Frost, wenn sie krank, verletzt oder deutlich geschwächt sein sollten. Sobald die Temperaturen sinken, werden sich die Igel andernfalls wieder in ihr Winterquartier zurückziehen.

 

Weitere Infos zu hilfebedürften Igeln, wie man sie erkennt und wie man richtig hilft, finden Sie →hier.