Schmetterlinge rarer denn je

Foto: Josefine Beims
Foto: Josefine Beims

Wenn der Insektensommer ruft, greift ganz Niedersachsen zu Lupe und Notizheft. Von bundesweit insgesamt 14.000 Teilnahmen am Insektensommer 2023, zeigten in Niedersachsen 1.400 Naturfreundinnen und -freunde reges Interesse an dieser stark gefährdeten Tiergruppe.

Gerade in Zeiten von Klimakrise und Insektenschwund ist es toll zu sehen, dass sich so viele Menschen für Insekten begeistern und sie als schützenswert anerkennen.

 

Zum Star dieser großen Zählaktion konnte in diesem Jahr bundesweit die Erdhummel mit insgesamt 1.954 Beobachtungen gekürt werden, dicht gefolgt von der Ackerhummel und dem Siebenpunkt-Marienkäfer. Bemerkenswert sind auch gehäuften Sichtungen der Blauen Holzbiene. Im Vergleich zum Vorjahr hat sie sich vom zehnten auf den achten Platz gebrummt.
Die Blaue Holzbiene ist die größte Wildbiene in Deutschland. Die wärmer werdenden Sommer gefallen ihr, so konnte sie sich hier weiter ausbreiten. Zu erkennen ist sie gut an ihrem tiefen Summen, ihrer schwarz-bläulichen Farbe und ihrer Körpergröße..

In Niedersachsen konnten die Gewinner ihre Titel vom letzten Jahr verteidigen: Acker-, Erd- und Steinhummel belegen auch beim diesjährigen Insektensommer die ersten drei Plätze auf der Rangliste.

 

Besonders auffällig in diesem Jahr: Schmetterlinge wurden in den beiden Zählzeiträumen kaum gesichtet.
2023 ist kein Schmetterlingsjahr. Noch nie wurden uns so wenige Falter gemeldet. Hier spielt sicher die Klimakrise, die extremes Wetter mit sich bringt, sowie der immer kleiner werdende Lebensraum und ein schlechteres Nahrungsangebot eine Rolle. Vielen Tagfalterarten, wie dem Kleinen Fuchs, dem Landkärtchen oder dem Schornsteinfeger, wird es offenbar zu warm und trocken. Sie ziehen sich vermutlich in kältere Regionen zurück.
Die genauen Ursachen für die geringen Schmetterlingszahlen sind aber nicht bekannt und müssen jetzt dringend erforscht werden, damit etwas gegen den Schwund getan werden kann. Denn Schmetterlinge sind nicht nur schön anzusehen, sie sind vor allem wichtige Bestäuber. Zudem brauchen Vögel und Fledermäuse sie als unverzichtbare Nahrung.

 

Immerhin konnten der Kleine Kohlweißling und der Zitronenfalter ihre Art repräsentieren. Sie belegen die Plätze 9 und 10.