Amphibienwanderung startet 2022 besonders früh

Foto: Andrea Onkes
Foto: Andrea Onkes

Nach einer stürmischen und regnerischen Kältephase, gab es in den letzten Tagen niedersachsenweit wieder höhere Temperaturen und weitere Niederschläge – ideale Bedingungen für Amphibien, um sich auf die alljährliche Wanderung zu ihren Laichplätzen zu begeben.

 

 

In unserer Region wurden vielerorts schon Fangzäune aufgebaut. Diese Zäune halten die Kröten und Frösche davon ab, die Straßen zu überqueren. Allein in Niedersachsen stellen Ehrenamtliche der NABU-Gruppen an über 140 Standorten Fangzäune auf und legen bisweilen auch Ersatzlaichgewässer für den Amphibienschutz an. Die anwandernden Tiere sammeln sich in Eimern, werden dann über die Straße getragen, statistisch erfasst und wieder freigelassen. Bisher wurden in diesem Jahr bei uns erst einzelne Tiere gesichtet, aber an anderen Orten in Niedersachsen hat die Wanderung so früh wie noch nie begonnen.

 

Die Saison gehe jetzt aber erst langsam richtig los. Dabei sind Frösche, Kröten und Molche dieses Jahr aufgrund des sehr milden Winters besonders früh dran. Die Frösche, Kröten und Molche haben nun einen gefahrvollen Weg vor sich, denn es warten nicht nur Fressfeinde auf sie, sondern viele Tiere landen auch plattgefahren auf der Straße.

 

Doch nicht überall können Zäune aufgestellt werden, in manchen Bereichen mit hohem Amphibienaufkommen findet sich deswegen das Gefahrenzeichen „Amphibienwanderung“, welches davor warnt, dass Tiere die Fahrbahn überqueren. Wir bitten darum, generell und vor allem an solchen gekennzeichneten Abschnitten Rücksicht auf wandernde Amphibien zu nehmen. Dazu gehört auch, sich vor allem in den Nacht- und frühen Morgenstunden vorsichtig auf den Straßen zu bewegen und die Geschwindigkeit in den gekennzeichneten Bereichen zu reduzieren.

 

 

Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung der Amphibien auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren viele Arten an ihr Geburtsgewässer zurück. Die Winterquartiere wie Hecken, Kiesgruben, Wälder aber auch Gärten liegen in mehreren hundert Metern Entfernung von den Laichgewässern, in denen Kröten, Frösche und Molche auf Paarungssuche gehen. Eine gewaltige und gefährliche Strecke für die kleinen Tiere.

Die wandernden Amphibien benötigen unsere Rücksicht und Hilfe. Zusätzliche Helferinnen und Helfer sind stets hochwillkommen. Auch für Anfänger ist diese Tätigkeit gut geeignet, ebenso für Kinder und Jugendliche. Schauen Sie mal bei einer unserer NABU-Gruppe vorbei. Viele Gruppen betreuen jetzt Amphibienzäune und erläutern gerne den Einsatz für diese Tiere.