"Stunde der Gartenvögel"- Endergebnisse 2021

Foto: NABU/Sebastian Hennigs
Foto: NABU/Sebastian Hennigs

 

Das Endergebnis der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ beeindruckt erneut mit einer hohen Teilnahmezahl: mehr als 2.000 Vogelfreunde haben in unserer Region vom 13. bis 16. Mai an der großen wissenschaftlichen Mitmachaktion von NABU und LBV teilgenommen und aus über 900 Gärten und Parks Vögel gemeldet. Bundesweit haben sich mehr als 140.000 Menschen beteiligt, insgesamt wurden über 3,1 Millionen Vögel gezählt.

 

 Die Rekord-Teilnahme während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr konnte zwar nicht erreicht werden, dennoch zeigt sich auch dieses Jahr ein hohes Interesse der Menschen an der natürlichen Vielfalt vor ihrer Haustür.

 

Die Vogelschutzexperten des NABU haben die Rohdaten der Zählung nun analysiert und statistische Korrekturen vorgenommen. Bundesweit konnten pro Garten knapp 33 Vögel von 11,4 unterschiedlichen Arten entdeckt werden. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr, in dem mit nur gut 30 Vögeln der bisher niedrigste Wert ermittelt wurde. Insgesamt erweist sich der Vogelbestand in Deutschlands Dörfern und Städten seit Beginn der Zählungen im Jahr 2005 als weitgehend stabil. Dennoch gibt es unter den 66 am häufigsten beobachteten Arten ein leichtes Übergewicht deutlich abnehmender Arten: 20 Arten mit sinkenden Beständen stehen 16 Arten mit zunehmenden und 30 Arten mit stabilen Zahlen gegenüber. Unter den größten Verlierern finden sich mit Mauersegler, Mehlschwalbe, Trauerschnäpper und Grauschnäpper auffallend viele Fluginsektenjäger. Mit Hausrotschwanz, Mönchsgrasmücke, Zaunkönig, Zilpzalp, Kuckuck, Nachtigall und Klappergrasmücke sind weitere ausschließlich von Insekten lebende Vogelarten dabei. Langfristig deutliche Zunahmen zeigen dagegen einige Vegetarier, darunter Ringeltauben, Stieglitz, Gimpel und Kernbeißer. Josefine Beims dazu: „Nicht umsonst rufen wir regelmäßig dazu auf, den eigenen Garten möglichst naturnah zu gestalten, damit sich Insekten dort wohlfühlen und Gartenvögel ausreichend Nahrung vorfinden. Es empfiehlt sich, heimische Laubgehölze zu pflanzen, Ecken mit Wildpflanzen anzulegen und selbstverständlich auf Umweltgifte zu verzichten.“

 

Auf den ersten drei Plätzen in unserer Region liegen Haussperling (6,64 Tiere pro Garten), Star (3,72) und Amsel (3,4), gefolgt von Kohlmeise (2,8) und Blaumeise (2,0) auf den Plätzen vier und fünf. Die Blaumeise konnte sich im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Art durch das Bakterium Suttonella ornithocola Verluste verzeichnen musste, wieder erholen. Der erstmals öffentlich gewählte Vogel des Jahres, das Rotkehlchen, fliegt landes- und bundesweit auf Platz neun und erzielt damit – möglicherweise kraft Amtsbonus – seine bisher beste Platzierung. Die Top Fünf bundesweit ist identisch mit den Platzierungen in Niedersachsen.

 

Detaillierte Ergebnisse sind auf Bundes-, Landes- und Landkreisebene können gerne angefragt werden oder sind auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar.